Liebe geht durch den Garten…

Wer Gutes essen möchte und einen Garten hat, sollte dieses grüne Glück auch nützen und statt öder Rasenflächen ein Gemüsebeet anlegen. Was für meine Großeltern noch selbstverständlich war, ist leider in einer Gesellschaft, die unter Natur lediglich „pflegeleichte“, langweilige, auf Hochglanz-Garten-Magazin-getrimmte Designergärten versteht, verschütt gegangen. Ich finde, wer das Privileg besitzt, einen Garten sein Eigen zu nennen, sollte schon aus Verantwortung vor der Natur mehr draus machen, als doofe Plastik-Trampoline für den gelangweilten Nachwuchs aufzustellen und chlorifizierte Wasserwüsten ohne Leben in die Erde zu rammen.

Garteln ist kein Hobby oder Zeitvertreib, sondern ursprünglich eine Notwendigkeit, um satt zu werden. Und genauso wie das Kochen einer echten, nicht mit Industrie-Klumpert verseuchten Mahlzeit, gehört die Pflege eines Kräutergartens, eines kleinen Gemüsebeetes oder die Ernte, die uns knorrige Obstbäume schenken (ja, es gibt Fallobst im Herbst, ja, das muss man aufklauben, ja, es kommen Insekten, und ja, Bäume machen Laub im Herbst…) zu einem normalen Menschenleben eigentlich dazu.

Und wer jetzt jammert, dass er keine Zeit dafür hat und kaum das Rasenmähen am Samstag schafft, der sollte sich mal bewusst jene Zeit notieren, die er/sie für sinnloses Herumsurfen in sozialen Medien oder Netflix-Glotzen verplempert. Man staunt, wieviel Zeit man sinnlos verschwendet und wie schön und beglückend man sie nutzen kann, wenn man z.B. mit den Kids und dem Göttergatten (ja, der jammert sicher anfangs – aber das Versprechen einer heißen Belohnung lässt den größten Gartenmuffel flugs zur Schaufel greifen – Motivation ist für Buben aller Altersklassen alles… ) zusammen sinnstiftend etwas Natürliches produziert.

Wir haben jedenfalls schon die Frühkulturen in den Anzuchtkisterln aufs Fensterbrett gestellt. Basilikum, Koriander, Paradeiser und Kohl sprießen fröhlich vor sich hin – mal sehen, wer´s bis ins Freiland schafft! Dazu haben wir schon die mehrjährigen Kräuter wie Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut, Salbei, Minze (immer im Kübel pflanzen, Minze wuchert wie Unkraut) und Estragon wieder im Hochbeet in Form gebracht – der Frühling kann also kommen und ich freu mich schon wieder auf meine frischen Kräuter, die den Gerichten den ganz speziellen Geschmack verleihen…

Think pink!!!