Den Wald vor lauter Bäumen sehen!
Große Wälder – viele Bäume!
Eine alte Binsenweisheit besagt, dass wir oft „vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen“ – das große Ganze verschwindet, systemische Zusammenhänge verstecken sich hinter KleinKlein, das anvisierte Ziel wird von tausend vermeintlich wichtigeren Dingen aus den Augen verloren. Wie´s genau nicht geht, zeigt uns leider die Politik derzeit nur allzu deutlich: Inkompetenz paart sich mit Ziellosigkeit, was bleibt sind tausend offene Baustellen, bei denen keiner mehr den Überblick hat.
Detailverliebt? Ja, aber zum richtigen Zeitpunkt!
Doch auch ein kritischer Blick auf uns selbst zeigt uns, dass wir uns auch viel zu oft und vor allem zur falschen Zeit in Details verlieren: Egal ob im Beruf, in der Parnterschaft oder in der Kindererziehung – der Teufel steckt zwar im Detail, doch die große Linie sollte man vorrangig im Auge behalten, sonst kommen wir nie dort an, wo wir eigentlich hin wollen bzw. wissen wir oft gar nicht mehr, wohin wir eigentlich wollten.
Große Pläne starten in Deinem Kopf!
Leichter gesagt als getan – wie genau schaffen wir es, uns unterwegs nicht zu verzetteln? Nun ja – jeder hat so seine eigenen Strategien. Tuuli & ich haben jedenfalls immer einen Plan. Das ist nicht einfach so daher gesagt, das nehmen wir wirklich bitter ernst… und zwar in wirklich allen Lebenslagen. Was nicht heißt, dass wir stur an einem einmal definierten Ziel festhalten – das wäre ja einfach nur dumm, nicht zu justieren, wenn sich die Rahmenbedingungen – sei es in unserem Denken und Wollen oder sei es von außen – gravierend verändert haben.
Visualisier alles, was Dir wichtig ist!
Wir wir das machen? Also ich bin ein großer Fan des guten alten Notizbuches. Meines ist immer bunt oder mit einem inspirierenden Spruch versehen, sodass ich es gerne zur Hand nehme. Darin sammle ich Gedankensplitter, Ideen, anregende Zeitungsartikel oder auch einfach nur Worte, die mich beim ersten Blick fesseln. Aus dem bunten Sammelsurium ordne ich dann die Begriffe und Gedanken, die ich auch beim zweiten Blick gut finde, den Projekten zu, die ich gerade am Laufen habe und prüfe, ob sie mir helfen können, mein gerade aktuelles Ziel besser anzuvisieren. Oft zeichne ich mir die verschiedenen Einflussfaktoren, die über das Gelingen meiner Projekte spielentscheidend sind, auch grafisch auf und hänge mir das Blatt dann gut sichtbar auf meine Pinwand. Ist oldfashioned, aber was ich jeden Tag sehe, wenn ich den Laptop hochfahre, kann ich auch nicht vergessen oder verdrängen.
Ernst wird´s nur mit einer Deadline…
Und damit die Ziele nicht immer wieder zwischen Stress im Job und Familie nach hinten gereiht werden, kriegen sie im Kalender eine realistische Deadline groß vermerkt… Das klappt sowohl beruflich als auch privat…
Beispiel der jüngeren Vergangenheit: Als Tuula bei uns eingezogen ist, habe ich mich intensiv mit ihrer Erziehung auseinander gesetzt, denn klar ist für mich: Meinen Mitmenschen möchte ich keinen unerzogenen Hund zumuten (übrigens – und ich weiß, das wollen viele nicht gerne hören, gilt das auch für Kinder…), andererseits ist der Hund an meiner Seite mein treuer Begleiter, der mich überall hin begleiten soll. Es gibt also 2 Möglichkeiten: Man lässt die Erziehung schleifen, redet sich ein, dass das schon von selber wird, oder dass tunlichst „die anderen“ Rücksicht nehmen müssen. Beides keine Option für mich -> s. auch schon Blogbeitrag zum Thema „Männer, Kinder, Hunde und Pferde gehören alle gleich erzogen: konsequent, liebevoll und gerecht!“… oder man definiert erst mal die Lebensumstände, denen man derzeit unterworfen ist, die Grundbedürfnisse, die alle Beteiligten haben und die daraus resultierenden Erfordernisse an ein friktionsfreies Hund-Mensch-Teams. Gesagt getan – heraus kam ein durchaus anspruchsvoller Plan an täglichen Routinen und Übungen für Tuula und mich, der an Tuuli´s Erwachsenwerden immer wieder neu angepasst wird. Das Ziel: Eine wesensfeste, neugierige, aber entspannte Bgeleiterin, die sowohl in der lauten Großstadt als auch am Land gerne an meiner Seite ist. Den Lohn für die tägliche Mühe erlebe ich gerade, denn diese Zeilen schreibe ich im Kaffeehaus, während Tuula entspannt zu meinen Füßen ihren Vormittagsschlaf hält.
Wer liebt, braucht immer einen Plan.
Blödes Beispiel, meinst Du? Nein, glaub ich nicht, es geht um das grundsätzliche System, mit dem wir an unseren Zielen arbeiten. Denn genauso wie ich an der Beziehung zu meiner kleinen Begleiterin arbeite, damit sie & ich glücklich und zufrieden gemeinsam unserer Wege gehen, genauso stringent arbeite ich auch an meiner Paarbeziehung, denn ich will auf keinen Fall, dass die große Liebe irgendwann in stumpfer Routine endet. Das ist für mich das über allem schwebende Ziel in meiner Beziehung und das immer wieder zu erreichen, passiert nicht von selber, dafür heißt es Ärmel hochkrempeln und an sich arbeiten. Und nicht zuletzt steht da auch noch meine Beziehung zu meinem Beruf groß auf meiner To Do-Liste. Doch das ist eine andere Geschichte…