Toxic Boys – Chillen als Lebenseinstellung…

Das Loch im Zaun wäre zu reparieren, bevor die läufige Hündin Besuch vom Nachbarrüden bekommt, die Steuerklärung wär eigentlich schon längst fällig und das Auto muss zum Service.

Viel Konjunktiv für wenig männlichen Antrieb

Ziemlich viel Konjunktiv für ziemlich wenig männlichen Arbeitsantrieb – das Ende vom Lied? Ihr macht es selber, seid der Meinung, alles, aber auch wirklich alles bleibt an Euch hängen. Das nagt an Euch, Ihr seid richtig sauer und das Gefühl, ausgenutzt und missachtet zu werden, beginnt laut in Euch zu brüllen. Er negiert dann auch noch das randvolle Biomist-Küberl mit einer Euch völlig fremden Nonchalance, worauf Ihr Euren Seelenzustand ihm gegenüber nur schwer bis gar nicht mehr verbergen könnt und – Buffff!!! Das war´s dann mit dem Sonntag Nachmittag oder gleich auch mit dem Rest der Woche….

Faulheit als roter Faden

Bei näherer Betrachtung kommt Ihr dann drauf, dass sich die Faulheit seinerseits wie ein roter Faden durch sein Leben zieht. Er hat wenig Biss im Beruf – woran aber nicht er schuld ist, sondern wahlweise der Chef, der sein Potential nicht erkennt, die Kollegen, die ihn mobben oder das Schicksal, das ihm stets das Nachsehen beschert. Und weil ihn das insgesamt soooo fertig macht und runterzieht, kann er sich gerade gar nicht um so banale Dinge wie das Loch im Zaun kümmern – und wenn Ihr das nicht ausreichend versteht, gibt´s nicht nur ein Loch im Zaun, sondern auch in seiner armen, geschundenen, missverstandenen Seele… Dergestalt geknechtet von höheren Mächten, die sich gegen ihn verschworen haben, kann er nicht anders – er muss sich ausruhen, das ist aber bitte keine Faulheit, sondern ein immanent wichtiger Beziehungs-Beitrag – schließlich sind innere Ruhe und Ausgeglichenheit wichtig für die Work-Life-Balance und damit für´s Familienleben.

…Und wer stopft jetzt das Loch im Zaun?

Und während er sein Yin mit dem Yang bei Bier und Autorennen in Ausgleich bringt, fragt Ihr Euch erstens: Wie stopf ich jetzt das Loch im Zaun? Und zweitens: Wie krieg ich den Mann in die Hufe? Denn eines ist klar: Nix, aber auch wirklich gar nix ist so abturnend für die Liebe wie eine grundlos antriebslose Jammersuse im Haus – das gilt der Ehrlichkeit halber aber auch für uns, liebe Mädels! Viele toxische Männer-Typen bringen uns auf die Palme, lassen uns vor Zorn zerspringen, entfachen Emotionen ohne Ende in uns – sleepy boys können nichts von alledem, sie sind auf die Dauer einfach nur – unsexy.

Damit es aber gar nicht soweit kommt, dass Ihr neben der Stehlampe und dem Couchtisch auch noch einen antriebslosen Mann auf dem Sofa abstauben müsst, solltet Ihr Euch bei den ersten Anzeichen dieses Verhaltens ganz genau überlegen, warum das so ist. Denn entgegen anderer männlicher Unsitten gibt es viele unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale, die einen Mann zum Couchpotato machen.

Muttersöhnchen erwischt?

So kann es sein, dass Ihr ein Exemplar der Gattung Muttersöhnchen erwischt habt. Während der Balzphase hat er sich kurz abgenabelt, nur um im vermeintlich nächsten sicheren Hafen wieder einen auf Prinz zu machen. Bedienung und Hofstaat inklusive. Der Vorteil ist: Der läuft Euch nicht weg, wenn Ihr ihn nur ausreichend hätschelt. Der Nachteil: Prinzessin sind wir selber. Ein Muttersöhnchen – das muss einem bewusst sein – kriegt man außerdem immer im Zweier-Pack samt dazugehöriger Mama geliefert – das kann mühsam werden. Die Challenge in einer solchen Beziehung ist, nicht den Mann bei Laune zu halten, sondern die Mama – gelingt dies und man findet in der Mama des Prinzen eine Verbündete (manchmal sind auch Muttersöhnchen-Mamas froh, wenn der kleine Prinz wen anderen anraunzt und das Kinderzimmer endlich wieder zur Party-Zone wird…), dann hat man es eigentlich recht leicht. Man richtet der Mama aus, was Sache ist und spart sich elende Diskussionen. Nachteil einer solchen Konstellation: Im Alltag gut, im Bett – na ja… da ist dann schon Phantasie gefordert…

Stress? Jo eh.

Andere Gründe für männliche Antriebslosigkeit sind Stress, selbstwertbedingte Motivationsdefizite oder Überforderung. Jo eh. Glaubt uns, Jungs, kennen wir alles! Haben wir in unserer Spirale aus Dreifachbelastung eigentlich erfunden. Der Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Bewältigung des Problems? Erraten – das Sofa. Das kennen wir Frauen nämlich nur vom Hören-Sagen. Und die Wahrheit ist brutal, aber ehrlich: Wer vom normalen Leben – wir reden da nicht über Ausnahmesituationen oder kurzfristige Belastungen –  dauerhaft überfordert ist, sollte allein bleiben und sich professionelle Hilfe suchen. Deshalb Mädels: Alles Verständnis und jede Hilfe für dauerhaft überforderte Männer – seid aber so klug und bleibt in diesem Fall maximal bei einer Freundschaft-Plus – alles andere raubt Euch auf die Dauer den letzten Funken Energie, der  zwischen Kindern, Job und Haushalt noch aufglüht!

So erkennt Ihr ihn: So zähmt Ihr leichtere Fälle:
Mr. Tomorrow findet immer eine Ausrede, warum er dringende Dinge nicht erledigen kann. Fragt ihn unaufgeregt und ohne Druck zu machen, wann er es schaffen wird.
Sobald irgendwo Probleme auftreten, wirft er schnell das Handtuch und versucht nicht einmal, das Problem anzugehen. Mangelnde Ausdauer und Konzentrationsfähikeit haben viele Gründe und führen zu Verunsicherung – ist das Motivationsdefizit Ausdruck mangelnden Selbstwertgefühls, hilft es, gemeinsam an einer positiven Grundeinstellung zu arbeiten – kann uns ja auch nicht schaden!
Er braucht keine Karriere und keinen Erfolg, das alles lässt ihn scheinbar kalt. Er legt großen Wert auf seine Work-Life-Balance, die Balance ist aber eindeutig mehr auf Seiten des „Life“. Wenn Alles auf den Schultern eines Partners lastet, stirbt die Liebe. Das sollte man auch klar machen – jedoch bitte nicht voller negativer Emotion, sonst dreht sich die Negativspirale nur noch schneller. Was frau ohne Emotion nicht rüber bringt, lässt sich oft besser am Papier ausdrücken – schreib ihm doch einfach mal einen Brief, vieles lässt sich so viel besser ausdrücken.
Er liegt gerne am Sofa, meckert aber über die Kosten, wenn Du dann eine Putzfrau engagierst. Faulheit kostet Geld. It´s that easy. Nenn das Kind beim Namen und rechne ihm vor, was es den gemeinsame Haushalt kostet, für jeden Handgriff den Handwerker kommen zu lassen. Es ist ganz einfach: Entweder verdient er mehr Geld oder er leistet seinen Beitrag in Natura. Häng doch mal eine Tabelle mit den Stundenpreisen professioneller Handwerker /Dienstleister für jene Arbeiten auf, die so bei Euch anfallen. Was visualisiert ist, nimmt man einfacher wahr. Und was man sich erspart beim Selber-Machen kann man ja auch in ein Sparschwein für die nächste Reise zu Zweit stecken!